Je brisanter der Fachkräftemangel wird, desto größer wird auch die Notwendigkeit Fachkräfte im Unternehmen selbst auszubilden. Während dieser (dualen) Ausbildung wird es immer wieder nötig sein, Unterweisungen vorzubereiten, durchzuführen und zu dokumentieren. Zur Orientierung, wann sie welche Inhalte vermitteln sollten, dient der Ausbildungsrahmenplan. Allerding kann es auch sein, dass sie hier kurzfristig anlassbezogene Änderungen vornehmen müssen. Beispielsweise bei krankheitsbedingten Ausfällen oder wenn sich ein bestimmtes Thema aufgrund des betrieblichen Ablaufs besonders anbietet.
Denken Sie aber immer daran, Ihre Unterweisungen sorgfältig vorzubereiten. Vor allem bei Erstunterweisungen macht es Sinn, sich auf die wichtigsten Informationen zu beschränken, um Ihre Auszubildenden nicht zu überfordern.
Stellen Sie vor der Unterweisung unbedingt sicher, dass alle Informationen, die Sie vermitteln wollen auf dem aktuellen Stand sind. So vermeiden Sie Verwirrung bei den Auszubildenden und verhindern Mehraufwand.
Sorgen Sie dafür, dass die Teilnehmer sich voll auf die Materie konzentrieren können, indem Sie eine ablenkungsarme Umgebung schaffen. Das kann zum Beispiel durch die Vermeidung von Anrufen geschehen.
Eine angenehme Gesprächsatmosphäre und sicheres Auftreten des Referenten helfen dabei Unsicherheiten der Auszubildenden zu verringern. Rückfragen und fachliche Diskussionen sind nicht nur gestattet, sondern ausdrücklich erwünscht, denn sie tragen wesentlich dazu bei, die Inhalte in Erinnerung zu behalten.
Die Aufmerksamkeitsspanne jugendlicher Auszubildender ist mitunter kürzer als bei erwachsenen Teilnehmern. Fragen Sie deshalb bei den Teilnehmern nach und geben Sie ihnen eine Chance, auf die richtigen Antworten selbst zu kommen. So bringen Sie Ihre AZUBIs wieder dazu, dem Thema zu folgen und sich aktiv damit auseinander zu setzen. Eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Gestaltung ist dabei sehr hilfreich!
Indem Sie den Teilnehmern nicht nur ihre Pflichten vermitteln, sondern auch die konkreten Vorteile korrekten Verhaltens deutlich herausstellen, erhöhen Sie die Akzeptanz.
Wenn Sie Gefährdungen und Schutzmaßnahmen anschaulich darstellen und erläutern fällt es leichter korrektes Verhalten zu erlernen und zu behalten. Um die korrekte Umsetzung sicher zu stellen, trainieren Sie richtiges Verhalten im Anschluss an die theoretische Unterweisung in der Praxis.
Informieren Sie die Teilnehmer darüber, an welche Ansprechpartner sie sich wenden können, wenn sie Fragen zur Ausbildung, zum Arbeitsschutz, zum Brandschutz etc. haben.
Zuverlässige, jüngere Kollegen können den Azubis bei Bedarf Hilfestellung geben. Stellen Sie diese auch persönlich in einer Unterweisung vor, falls dies noch nicht geschehen ist.
Persönliche Beziehung und Beteiligung
Indem Sie herausfinden, über welches Wissen Ihre Azubis bereits verfügen und wo sie ihre Grenzen haben, können Sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten gezielt weiterentwickeln um sicher zu arbeiten und auf ihre Gesundheit zu achten.
Gelingt es Ihnen die individuellen Fähigkeiten der Azubis im Verlauf der Ausbildung zu berücksichtigen, können diese auch eine echte Stütze bei alltäglichen Prozessen werden.
Beispielsweise können die Azubis zu Ihren Gefährdungsbeurteilungen beitragen. So fördern Sie Verständnis, Motivation und Identifikation mit dem Unternehmen. Darüber hinaus gewinnen Sie möglicherweise unerwartete Einblicke.
Sie können zum Beispiel für jede Abteilung einen Azubi als Beauftragten für den Arbeitsschutz bestimmen. Dieser kann aus seiner Perspektive Risiken einschätzen, Chancen erkennen und aktiv kommunizieren.
So motivieren Sie Ihre Auszubildenden und halten Ihre Arbeitsschutzprozesse im Fluss.